6 Prozent Minus erwartet

KONJUNKTUR Bundesregierung passt ihre Prognose nach unten an. Linke will drittes Konjunkturpaket

BERLIN dpa/taz | Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung um 6 Prozent. Auf diese Prognose haben sich nach Angaben der Süddeutschen Zeitung das Kanzleramt und die beteiligten Fachressorts verständigt. Der Deutschen Presseagentur wurden die Angaben aus Regierungskreisen bestätigt. Offiziell wird Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Regierungsprognose an diesem Mittwoch vorstellen.

Mit einem Minus von 6 Prozent fällt die Vorhersage noch pessimistischer aus als zu Beginn der regierungsinternen Beratungen Anfang des Monats erwartet. Noch in der vergangenen Woche hatte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) gesagt, er halte beim Wirtschaftsrückgang eine 5 vor dem Komma für nicht unwahrscheinlich. Die fünf großen Wirtschaftsforschungsinstitute, die die Bundesregierung beraten, hatten bereits ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 6 Prozent für diese Jahr vorhergesagt.

Der Vorsitzende der Linkspartei, Oskar Lafontaine, sieht in der Prognose „ein schlimmes Zeugnis“ für die Regierung Merkel. Er forderte ein drittes Konjunkturpaket. „Je länger die Regierung zögert, die Konjunktur mit höheren öffentlichen Investitionen zu stützen, umso schwerer und langwieriger wird die wirtschaftliche Talfahrt.“