IG Metall zeigt sich bedingt flexibel

Ohne Lohnausgleich aber keine längere Arbeitszeit. Tarifverhandlungen erst mal vertagt

BERLIN taz ■ IG-Metall-Chef Jürgen Peters will in der laufenden Tarifrunde doch über eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit reden. „Wir sind bereit, was die Arbeitszeit angeht, noch flexibler zu sein“, sagte Peters gestern im Deutschlandfunk. Die IG Metall könne sich Schwankungen zwischen 30 und 40 Wochenstunden vorstellen. Zugleich lehnte Peters Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich erneut ab. Mehrarbeit könne auf Arbeitszeitkonten angesammelt und über einen längeren Zeitraum ausgeglichen werden.

Die Arbeitgeber reagierten zurückhaltend auf Peters’ Äußerungen. Es sei zwar gut, dass die IG Metall über Arbeitszeiten reden wolle, sagte ein Gesamtmetall-Sprecher der taz, „bei der Flexibilität sind wir aber sowieso schon Weltmeister“. Es gehe vielmehr um die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Arbeitgeber wollen den Betrieben die Möglichkeit geben, je nach Auftragslage die Arbeitszeit auf bis zu 40 Wochenstunden ohne Lohnausgleich zu verlängern.

Die Tarifverhandlungen in den Bezirken Bayern, Niedersachsen, Thüringen und Küste wurden gestern ohne Ergebnis vertagt. Die Verhandlungen für die 3,5 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektrobranche gehen Mitte Januar weiter. Die Friedenspflicht endet am 28. Januar. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 4 Prozent, die Arbeitgeber bieten 1,4 Prozent. TOK