Toppmöller hat das Eis gebrochen

Die Stimmung zwischen Team und Trainer stimmt, der HSV gewinnt mit 3:2 in Frankfurt

Frankfurt dpa/taz ■ Sechs Ligaspiele in Folge sind es nun schon, in denen der HSV nicht mehr als Verlierer vom Platz gehen musste. Mit dem 3:2-Auswärtserfolg (Tore: 0:1 Beinlich, 0:2 Takahara, 1:2 Skela, 2:2 Beierle, 2:3 Barbarez) in Frankfurt blickt der seit neun Spielen installierte HSV-Trainer Klaus Toppmöller gar auf sieben punktreiche gegenüber zwei sieglosen Spielen zurück. Man ahnt schon, Toppmöller könnte mit dieser erfolgreichen Statistik etwas zu tun haben.

Was es ist, gestand Toppmöller nach dem letzten Spiel vor der Winterpause. Nach der Beurlaubung von Kurt Jara habe es arge Turbulenzen gegeben, erklärte der HSV-Coach. „Die Mannschaft hatte einen sehr guten Draht zu Jara. Da musste ich das Eis erstmal brechen.“ Das tat er. Er sprach offen über die nur durchschnittliche Fitness und den schlechten Lebenswandel seiner Profis, er kritisierte sein Team, wenn es wie nach dem Spiel bei den Bayern im DFB-Pokal angebracht war. So dampfplauderte Toppmöller über alles, was unter Jara in aller Freundschaft zu seinen Spielern unter den Teppich gekehrt wurde, und brachte das Eis zwischen ihm und den HSV-Profis langsam zum Schmelzen.

Die UEFA-Cup-Qualifikation, die nach dem gruseligen Bundesligastart als neustes Tabu galt, obwohl der HSV sich nach dem Ligapokalgewinn vor Saisonstart als Meisterschaftskandidat hochjazzte, wird vom neuen Trainer auch wieder aus der Erwartungskiste gezaubert. „Wir gehören zu neun Mannschaften, die um einen UEFA-Pokal-Platz kämpfen“, behauptete Toppmöller nach dem zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. Aquaplaning kann auf solchen Taupfützen unangenehme Folgen in Hamburg haben. FOG