Ende einer Ära

Letzte Jahresbilanz der Wasserwerke unter Hanno Hames. Geldspritze fürs Stadtsäckel, mehr Investitionen

Das Ende der Ära Hanno Hames war selbst der Tagesschau einen Beitrag wert. Der Geschäftsführer der Hamburger Wasserwerke (HWW) wird zum Jahresende regulär pensioniert (taz berichtete). Er hinterlässt ein gesundes Unternehmen, das in diesem Jahr seinen Gewinn und seine Investitionen erneut steigern wird. Dafür hat er in den vergangenen Jahren 300 Stellen abgebaut. Hames trat verbal stets dafür ein, Wasserwerke im Eigentum der öffentlichen Hand zu belassen. Im vergangenen Jahr hatte er versucht, zusammen mit den Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsbetrieben (MVV) die E.on-Tochter Gelsenwasser zu übernehmen, was Kritikern zufolge einem Einstieg in die Privatisierung gleichgekommen wäre.

Nach den schlechten Erfahrungen mit dem Verkauf der HEW und auf Druck einer Volksinitiative sind sich Senat und Bürgerschaft inzwischen einig, dass die HWW „weiterhin vollständig Eigentum und unter uneingeschränkter Verfügung“ Hamburgs sein sollen. Das hat die Bürgerschaft Ende November beschlossen und damit bundesweit ein Zeichen gesetzt. „Wir sind froh, dass wir sie nach der Beschlusslage der Bürgerschaft so lassen wollen, wie sie sind“, bekannte Umweltsenator Michael Freytag (CDU).

Die HWW werden der Stadt in diesem Jahr gut 41 Millionen Euro Gewinn und weitere 27 Millionen Euro Konzessionsabgabe überweisen, insgesamt den gleichen Betrag wie 2003. Der Wasserpreis liegt bundesweit aber im unteren Drittel und soll im kommenden Jahr gleich bleiben. Die Investitionen steigen von 57,7 auf 58,4 Millionen Euro. Für die nächsten fünf Jahre wollen die HWW 280 Millionen Euro investieren. Gernot Knödler