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unterm strich

Theater ist unsterblich. Das glaubt zumindest, wer jemals einen Wettbewerb um neue Stücke miterlebt hat. Theaterstücke fließen jungen Autoren aus der Feder, als wäre die Bühne die Erfüllung aller ihrer Sehnsüchte. Durch 322 eingesandte Manuskripte musste sich die Jury des Stückemarktes auf dem diesjährigen Theatertreffen in Berlin lesen. Jetzt können wieder Texte eingeschickt werden, bis zum 31. Dezember 2004. „Verlangen nach Leben – Zündstoff aus Europa“ heißt das Motto. Der Stückemarkt sucht bisher unveröffentlichte Theaterstücke in allen Sprachen. Die ausgewählten Dramen werden von erfahrenen Regisseuren und Dramaturgen unter Mitwirkung der Autoren szenisch eingerichtet und oft von bekannten Schauspielern während des Theatertreffens im Mai 2005 vorgestellt. Diese szenischen Lesungen sind ein besonderer Leckerbissen auf dem Theatertreffen, brodelnd mit unverbrauchter Spiellust.

Der Stückemarkt hat sich als Sprungbrett für Theaterkarrieren etabliert. Gleich drei der Teilnehmer aus diesem Jahr rückten eine Runde vor: „Versuchung“ von Carles Battle wird im Dezember am Burgtheater in Wien erstaufgeführt. „Pas de Deux“ des sehr jungen John Birke erscheint jetzt im Rowohlt Theaterverlag. Jan Klata, dem etwas die Aura des kompromisslosen Anarchisten anhaftete, hat erfolgreich „H“ (eine Hamlet Adaption) in der Solidarność-Werft in Gdansk (Danzig) inszeniert. Alle drei wurden im letzten Jahr beim Stückemarkt vorgestellt. In der Jury sitzen für 2005: der Dramatiker Albert Ostermaier, Slobodan Snajder, Dramatiker und Intendant aus Zagreb, die Regisseurin Christiane Pohle, Guntram Brattia, Regisseur und Schauspieler aus Frankfurt, und Iris Laufenberg, die Leiterin des Theatertreffens.

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