verpasst?
: Müllschlucker

Der Schmidt-Countdown: Noch drei legendäre Sendungen

Es war acht Jahre lang ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man Schmidt abschalten könne, bevor der Gast kommt. „Ich bin da die News-Maus“, kicherte Gülcan Karahanci, eine selbst für „Viva“-Verhältnisse extrem hohle Fritte. Woraufhin sie von Schmidt mit einer Beleidigung der filigranen Art verabschiedet wurde: „Bleib so, wie du bist.“ Alle anderen bleiben leider nicht, einstweilen schon mal gar nicht auf dem Bildschirm. Etwa Ralf Kabelka alias Dr. Udo Brömme, der schonungslos zweierlei unter Beweis stellte. Erstens: Er kann nicht Dudelsack spielen. Zweitens: Unter dem Schottenrock ist nichts – nichts außer einem nackten Männerarsch. Das war – buhu! – ja immer auch das Erfrischende an der „Harald Schmidt Show“: Wenn zwischen all dem täglichen Müll, den Schmidt klug aufbereitete und für uns runterbrachte, ein billiger Gag rumlag, galt für jeden seiner Angestellten nur eine Maxime: mitnehmen. Wie erfrischend. Höchst erquickend auch das, was man nicht bei Schmidt erfahren konnte. „Bunte TV“ ist schon weg, Gabi Bauer gibt auf. Jetzt muss nur noch Beckmann seinen Dienst als serviler Stichwortgeber quittieren – und schon sind drei Abende für Harald Schmidt freigeräumt, damit er sich etwa bizarre neue Verkehrskonzepte ausdenken kann. Und die anderen beiden Wochentage wird die ARD auch noch schaffen.

Wohlan. MARTIN WEBER