Lob des Blickwinkels

Der Name steht für billige Brillen: Dennoch wird Günther Fielmann jetzt ehrenhalber Doktor der Landwirtschaft

Vielleicht liegt es ja sogar an seinem Berufsstand als Optiker. Schließlich sollen Brillen für den besseren Durchblick sorgen. Irgendwie auch die Weitsichtigkeit optimieren. Mit Brillen hat sich Günther Fielmann jedenfalls einen Namen gemacht, den selbst Nichtbrillenträger kennen („…und mein Papi hat keinen Pfennig dazubezahlt“) – seinen Ehrendoktorhut bekommt er jedoch für „ein vorbildliches Engagement für die Agrarwissenschaften und für unsere Gesellschaft“, wie es in der Verleihungsurkunde heißt, die Günther Fielmann am morgigen Donnerstag an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel überreicht wird.

Die Verbindung von Günther Fielmann zur Christian-Albrechts-Universität ergab sich durch ein bereits im Jahr 2001 eingerichtetes Forschungsvorhaben der Universitäten Kiel und Göttingen zum Thema „ökologischer Landbau“. Austragungsort des Projektes ist dabei der von Fielmann 1999 erworbene Hof Ritzerau im Kreis Herzogtum Lauenburg. Dieser Betrieb wurde zuvor mit konventionellen Methoden bewirtschaftet. Fielmann veranlasste dann aber die Umstellung auf eine ökologisch orientierte Landwirtschaft; gleichzeitig wurde dafür gesorgt, dass diese Umstellung sowohl wissenschaftlich vorbereitet und auch weiterhin begleitet wird. Ziel des Forschungsprojekts ist eine möglichst präzise Anpassung neuer Bewirtschaftungsformen an die standörtlichen Voraussetzungen wie auch an sensible Elemente des Naturhaushalts.

Seinen Doktortitel ehrenhalber darf sich der 1939 im schleswig-holsteinischen 300-Seelen-Ort Staftstedt geborene Günther Fielmann nun zu seinem Professorentitel heften, den er gleichfalls ehrenhalber bereits für sein Engagement im kulturell-künstlerischen Bereich sowie für seinen Einsatz in Sachen Bildung und Umwelt erhalten hat. So lässt er jedes Jahr für jeden seiner Mitarbeiter einen Baum pflanzen.

Über eine halbe Million sollen auf diese Weise bereits zusammengekommen sein. Noch viel mehr Blätter für die Welt würde es allerdings geben, wenn pro Fielmann-Kunde ein Setzling ins Erdreich gesteckt würde: Immerhin sollen heute 14 Millionen Menschen mit einer Fielmann-Brille besser sehen. TM