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Landwirte und Umweltverbände gemeinsam gegen Zerstörung von Naturflächen: „Wir sind bündnisfähig“

DÜSSELDORF taz ■ Landwirte und Ökoverbände kämpfen gegen die Zerstörung von Naturflächen in Nordrhein-Westfalen. Pro Jahr gehen mehr als 7.000 Hektar Äcker, Wiesen und Weiden verloren. Wertvolle Lebensräume für bedrohte Tierarten müssen Gewerbegebieten, Straßen und Wohnsiedlungen weichen, kritisieren die Bauern- und Umweltschutzverbände in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Landesregierung müsse Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenverbrauchs ergreifen. Die anstehenden Neufassungen von Landesplanungsgesetz und Landschaftsgesetz seien dazu eine gute Gelegenheit, sagten der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes, Friedhelm Decker, und der Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (NABU), Klaus Brunsmeier.

Die Verbände forderten einen sparsameren Umgang mit den Naturflächen. Gewerbegebiete könnten effizienter genutzt werden. Unzufrieden sind Bauern und Ökosmit der Ausweisung von Ausgleichsflächen. Viele Ersatzflächen würden schlecht oder gar nicht gepflegt. Bei einer besseren Beteiligung der Verbände lasse sich dies vermeiden. „Landwirtschaft und Naturschutz dürfen nicht mit fertigen Plänen konfrontiert werden“, sagte Brunsmeier.

„Wir zeigen, dass wir lernfähig und bündnisfähig sind“, sagt Dirk Jansen, NRW-Geschäftsführer des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Nur zusammen könnten die Verbände die Landesregierung zum Handeln bewegen. „Vielleicht kann man diese Zusammenarbeit auf Bundesebene ausdehnen.“ MARTIN TEIGELER