Nur geduldet statt erwünscht

Schon als Melissa fünf Monate alt war, hatten die Hamburger Behörden ihr geschrieben, sie sei eine „erhebliche Belastung für die Allgemeinheit“ durch „Inanspruchnahme des knappen Wohnraums“. Melissas Eltern sind kurdische Flüchtlinge, die wie Tausende anderer Ausländer hier mit Duldung leben. Auf die massiven Diskriminierungen durch den Status weist jetzt eine Plakataktion von Fluchtpunkt hin (Foto). Wie die kirchliche Flüchtlingshilfe rügt, dürfen Geduldete so gut wie nicht arbeiten und keine weiterführenden Schulen besuchen. Gleichwohl lebten in Hamburg im Vergleich zu anderen Städten besonders viele Familien, die jederzeit abgeschoben werden können. Die Behörden verlängerten den unsicheren Status bis zu zehn Jahre. Mit einer Demonstration vom Besenbinderhof zum Dammtor wollen heute ab 12 Uhr die Hamburger Afghanen gegen geplante Massenabschiebungen protestieren. WEI/FOTO: FLUCHTPUNKT