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Bürgeranwalt vor Marler Gericht

MARL taz ■ Der selbsternannte Marler Bürgeranwalt Theo Ahmann stand am Freitag selbst vor Gericht. Er wurde beschuldigt, „unerlaubte geschäftsmäßige Rechtsberatung“ geleistet und damit gegen das Rechtsberatungsgesetz verstoßen zu haben. Ahmann hatte sich in den Streit zwischen der Stadt Marl und Christoph Thier wegen eines angeblich illegal gebauten Stalles eingemischt und die Familie Thier rechtlich beraten. Daraufhin zeigte ihn der Marler Rechtsanwalt Rudolf Schmidt an.

Ahmann sagte vor Gericht, er sei nur eingesprungen, wenn „die Karre bereits im Dreck steckte“. Und dann sei er sehr erfolgreich gewesen. Außerdem habe er bisher für seine „Hilfe an den MitbürgerInnen“ nur Lob und sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Richter Lattekamp wollte der Selbstjustiz jedoch nicht folgen. Ahmann habe gegen das Rechtsberatungsgesetz verstoßen. „Helfen und juristische Hilfe sind etwas anderes.“ Er wolle doch auch nicht, dass sein Auto von einem Maurer repariert werde. ANNIKA JOERES

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