Türen bleiben offen

Buxtehude darf Fachhochschule doch behalten. Neues Rettungskonzept mit Hamburger Handwerkskammer

buxtehude taz ■ Die Schließung der Fachhochschule (FH) Buxtehude ist offenbar vom Tisch. Die Hochschule soll in private Trägerschaft unter Beteiligung der Hamburger Handwerkskammer übergehen. „Bis Ende Januar soll ein grobes Konzept vorliegen“, sagte Ute Stallmeister, Sprecherin des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums, jetzt der taz. Entgegen den Befürchtungen der FH können zum nächsten Semester weiterhin Studierende aufgenommen werden.

„Das ist wie ein Weihnachtsgeschenk“, sagte Jörg Orlemann. Als Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade gehört er zum Buxtehuder Aktionsbündnis aus FH und regionaler Wirtschaft, das in Hannover einen Rettungsplan für die Hochschule für Architekten und Bauingenieure vorgelegt hatte. Das Ministerium hatte diesen zunächst abgelehnt, weil er eine 60-prozentige Finanzierung durch den Staat vorsieht.

Im Gespräch ist jetzt eine private FH, die von der Hamburger Handwerkskammer mitgetragen wird. Die möchte dort ihren Kammerabschluss „Technischer Betriebswirt“ als Bachelor-Studiengang etablieren (taz berichtete). „Als Ergänzung befürworten wir das“, sagte Orlemann vom Aktionsbündnis. Wenig attraktiv sei jedoch eine Berufsakademie, mit der die Hamburger liebäugeln. Das ist eine reine Ausbildungsstätte ohne Forschung, deren Studierende zugleich eine betriebliche Ausbildung bei den Trägerunternehmen absolvieren.

In den kommenden vier Wochen soll das Buxtehuder Aktionsbündnis zusammen mit je einem Vertreter des Ministeriums und der Handwerkskammer die Vorschläge ausarbeiten. Einfluss auf die Pläne wird auch die Entscheidung des Landes über eine künftige finanzielle Beteiligung an der Hochschule nehmen. „Es ist noch offen, ob der Staat sich ganz aus der Finanzierung zurückzieht“, sagte Behördensprecherin Stallmeister. Angedacht sei etwa eine Anschubfinanzierung. EVA WEIKERT