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Trotz Haushaltsdefizit blickt das Goethe-Institut optimistisch in die Zukunft: Mit 150.000 Sprachschülern an 128 Instituten im Ausland, 8.500 Veranstaltungen weltweit und mehr als einer Million Seminarteilnehmern sei es gelungen, den kulturpolitischen Auftrag für Deutschland zu erfüllen, sagte die Präsidentin Jutta Limbach auf der Bundespressekonferenz des Instituts in Berlin. Es gelte jedoch, das Institutsnetz in Deutschland neu auszurichten, um es „langfristig krisensicher und wettbewerbsfähig“ zu machen. Der Standort Rothenburg muss Ende 2005 wegen mangelnder Auslastung geschlossen werden, einige Institute werden keine 4-Wochen-Sprachkurse mehr anbieten. Großstädte seien für Sprachkurse zunehmend attraktiver, was zu einer „Angebotsschwäche“ der kleineren Standorte führe, sagte Generalsekretär Andreas Schlüter. Er wies die Unterstellung zurück, er habe das Goethe-Institut als „konkursreif“ bezeichnet. In der Tat jedoch gebe es durch das geringere Angebot von Sprachkursen ein Defizit von 2 Millionen Euro: „Wenn diese Entwicklung fortdauert, dann kann es in zwei Jahren sein, dass die liquiden Mittel aufgebraucht sind.“ In den nächsten Jahren will das Goethe-Institut vor allem seine Präsenz in China und Russland verstärken. Inhaltlich gelte es, die jährlich 14.000 Veranstaltungen des Goethe-Institutes thematisch stärker zu bündeln, sagte der stellvertretende Generalsekretär Wolfgang Bader. Weiterhin will sich das Institut, dessen Schwerpunkt auf der Vermittlung der deutschen Sprache im Ausland liegt, gerade auch in Deutschland für die deutsche Sprache einsetzen: „Der Erfolg dieser Arbeit hängt im Wesentlichen davon ab, wie die deutsche Sprache hier genutzt wird. Einige Ausländer sprechen von Sprachilloyalität, weil viele Deutsche schnell in Fremdsprachen verfallen.“ Es sei ein „Anliegen, positive Prozesse in Gang zu setzen“, wie etwa mit der Suche nach dem schönsten deutschen Wort, bei der unter 22.000 Zuschriften „Liebe“ und „Gemütlichkeit“ an erster Stelle standen. Auch will sich das Goethe-Institut „dem Fußball öffnen“ – und den Altersdurchschnitt senken, der bei den 350 Mitarbeitern im Ausland bei 54 Jahren liegt.

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