Standortfragen

Eine Verlagerung der Sparte Medizintechnik des Lübecker Dräger-Konzerns nach Tschechien ist vom Tisch. Wie Schleswig-Holsteins größter industrieller Arbeitgeber gestern mitteilte, einigten sich Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter auf Maßnahmen zur Standortsicherung. Dazu gehören flexiblere Arbeitszeiten und der Samstag als regulärer Arbeitstag. Die IG Metall sprach von einem „positiven Kompromiss“.

Mit Lohnzuschüssen der Bundesagentur für Arbeit will die IG BCE Arbeitsplatz-Verlagerungen in osteuropäische Länder stoppen. Ein Wettbewerb um Niedriglöhne könne in Deutschland aber nicht gewonnen werden, sagte ein IG BCE-Sprecher gestern. Deshalb müsste die Verlagerung allein aus Gründen der Lohndifferenz anders verhindert werden.

Dass Siemens im Flächentarif Metall Weihnachts- und Urlaubsgeld streichen und die Arbeitszeit um fast zwei Wochenstunden verlängern will, empört die 5.500 Siemens-Beschäftigten in Norddeutschland. Begründet werden die Einschnitte mit der Notwendigkeit, Kosten zu senken, um verlorene Marktanteile in Deutschland zurückzugewinnen.