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NRW FILMTIPP DER WOCHE

Eiserne Miene, perfekter Scheitel und Fußball aus dem Stand. In seinem ersten langen Spielfilm „Aus der Tiefe des Raumes“ erzählt Gil Mehmert ein skurriles Märchen über den Kultfußballer Günter Netzer. In den Sechzigerjahren lebt der schüchterne Hans Günter (Arndt Schwering-Sohnrey) in einer rheinischen Kleinstadt. Seine ganze Leidenschaft gilt dem Tischfußball mit den vieleckigen Plastikbällchen. Sein größter Stolz ist seine Lieblings-Spielfigur mit der Nummer zehn. Bei einem wichtigen Tipp-Kick-Turnier im Ruhrgebiet lernt er die Fotografin Marion (Mira Bartuschek) kennen. Die Romanze endet, für beide überraschend, gleich in der ersten Nacht in Marions Schlafzimmer. Hans Günters Tipp-Kick-Männchen landet zufällig in der Badewanne. Die darin enthaltenen Fotochemikalien haben mittlerweile die Eigenschaften einer Ursuppe angenommen. Ein Blitz und ein elektrischer Lockenstab lassen das Metallfigürchen wachsen und erwecken es zum Leben. So wird Günter (Eckhard Preuß) geboren, eine Art gelackter Frankenstein mit blonder Mähne, Schuhgröße 47 und fußballerischem Talent.

„Aus der Tiefe des Raumes“ ist eine kurzweilige Fußballer-Satire. „So kunstvoll schießen, mit diesen riesigen Füßen, diese Körperhaltung und diese Art, den Ball immer mit einer bestimmten Farbe nach oben zu legen, diese Eigenschaften haben sonst nur Tipp-Kick-Fußballmännchen“, erklärt Regisseur Mehmert die Entstehung der Idee zu seiner schrägen Komödie. Gedreht wurde in Bochum, Gelsenkirchen und Dortmund. Gil Mehmert ist Professor an der Folkwang-Hochschule in Essen für den Fachbereich Musical. STO

Start in: Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Mönchengladbach, Oberhausen

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