Advent ohne Reue

17. Dezember: Wieder öffnet sich ein Türchen im rechtgläubigen taz-Adventskalender, und dahinter soll die Verheißung stehen, dass der Mensch im Herzen doch gut ist. Irgendwie.

So jedenfalls stellt man sich im Bremer Tierheim die Besucher vor, die sich heute zwischen 14 und 19 Uhr dort einfinden mögen, um für eine „Weihnachtsbescherung für die Tiere“ zu sorgen. Zum ersten Mal überhaupt hat man an so eine Aktion für die heimatlosen Kreaturen gedacht: „Obwohl sich die Pfleger und die Ehrenamtlichen rührend um sie kümmern“, heißt es aus dem Haus, „ist es eben doch kein richtiges Weihnachtsfest.“ Und wer einmal in die sehnsuchtsvollen braunen Augen eines menschlich verwaisten Straßenköters geschaut hat, will ihm gleich einen Knochen zuwerfen zur schönen Bescherung. Auf die die Bremer Stadtmusikanten allerdings gepfiffen hätten. Die setzten nämlich ganz unbedingt auf ein Tierheim in Selbstverwaltung. Aber es muss auch daran erinnert werden, dass sie auf dem Weg zum Besseren als den Tod gar nie nach Bremen kamen.