Platzverweis für Fans

SIELWALL Dem Jubel zum Einzug ins Uefa-Cup-Finale erteilte die Bremer Polizei die rote Karte

Mehrere Dutzend Beamte in voller Einsatzmontur schickte die Bremer Polizei am Donnerstag Abend an die Sielwallkreuzung. Dort feierten zahlreiche Werder Bremen- Fans den Einzug ihrer Mannschaft ins Uefa-Cup-Finale. Nach Polizeiangaben versammelten sich 250 Menschen. Die Beamten verwiesen die Feiernden systematisch von der Kreuzung – prophylaktisch zur Absicherung eines Gefahrenpunktes, so die Polizeiangabe. Eine drohende Gefahr: Illegales Fußballspielen, wie ein Beamter vor Ort der taz erklärte.

Das soll laut Polizei ab 23.30 Uhr auch mehrfach versucht worden sein. 21 Platzverweise und acht Ingewahrsamnahme waren am Freitag das Resümee der Polizeipressestelle. Randale sei damit im Keim erstickt worden.

Vor Ort deutete wenig auf drohende Fan-Randale hin: Als ein junger Fan nach Polizeiaufforderung die Kreuzung verließ ergriffen ihn zwei Beamte und zerrten ihn auf die Straße. Dort drückten sie ihm die Knie in den Nacken und auf den Rücken und legten ihm Handschellen an. Für die Nachfrage, warum der Mann verhaftet worden sei, bekam eine junge Frau am Straßen ebenfalls einen Verweis. Die Begründung: „Weil sie die Nacht nicht in der Zelle verbringen wollen“.

Nachdem zahlreiche Fans bereits der Kreuzung verwiesen worden waren, ging die Polizei dazu über, Platzverweise für das Mitsingen von Siegeshymnen zu verteilen. Das heize „die Stimmung unnötig ein“. SH