Schwein macht Ausflug

ROTTENBURG taz ■ Zunächst glaubte der Wachhabende des Polizeireviers im württembergischen Rottenburg noch an einen Scherz, als ein unbekannter Anrufer ein Hausschwein auf einer Brücke meldete. Sicherheitshalber schickte er eine Streife an besagte Örtlichkeit – und siehe da: Ein ausgewachsenes Hängebauchschwein spazierte in aller Seelenruhe über die Kepplerbrücke, als die Beamten eintrafen. Ganz offensichtlich fühlte sich das gut genährte Tier von den Polizeiuniformen magisch angezogen. Denn statt wegzulaufen, wie es die Beamten erwartet hatten, sprang das Hängebauchschwein kurzerhand vertrauensselig in den VW-Bus der Polizisten und ließ sich dort häuslich nieder. Diese wussten jetzt nicht so recht, was sie mit dem zutraulichen Schwein anfangen sollten und fuhren das Tier einfach zum zum nächsten Schlachthof, weil sie dachten, dort sei es vielleicht weggelaufen. Dem freilich war nicht so und daher wurde das Schwein erst mal gefüttert statt geschlachtet. Wenig später meldete sich der Besitzer, teilte mit, das Schwein sei stubenrein, höre auf den Namen „Rosa“ und gehöre zu einem Seniorenheim, wo es zu Therapiezwecken eingesetzt und bereits schmerzlich vermisst werde. Und das war dann ein großes Hallo, als Schwein und Senioren nach diesem spannenden Abenteuer endlich wieder glücklich einander in die Arme fallen konnten. kw