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UNTERM STRICH

Der Aachener Friedenspreis 2009, der am 1. September, dem Antikriegstag, verliehen wird, geht an das politische Tourneetheater Berliner Compagnie und den serbischen Friedensaktivisten Zdravko Marjanović.

Beide Preisträger stünden auf sehr unterschiedliche Weise für Konfliktbearbeitung, sagte Otmar Steinbicker, Vorsitzender des Vereins Aachner Friedenspreis, der für Menschen gedacht ist, die sich vorbildlich „von unten“ für Frieden einsetzen. Die Berliner Compagnie spielt seit 1981 Theater als friedens- und entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit.

In 23 Produktionen brachte das Schauspielensemble aus Berlin-Kreuzberg weltweite Konflikte in Politik und Ökonomie auf die Bühne. Themen sind unter anderem die Privatisierung des Trinkwassers in Bolivien, Arbeiteraufständen bei Daimler in Südafrika oder Billiglohnarbeit in der südostasiatischen Bekleidungsindustrie. Die Compagnie veranstaltete bisher über 2.000 Aufführungen und Workshops im deutschsprachigen Ausland, in Polen und in Tschechien. Helma Fries, künstlerische Leiterin der Berliner Schauspielergruppe, bezeichnete die Auszeichnung als „angenehmen Rückenwind“. Der mit 1.000 Euro dotierte Friedenspreis sei eine große Ehre für das Ensemble. Auf Kirchentagen ist das Ensemble ein gern gesehener Dauergast.

Der internationale Preisträger, Zdravko Marjanović, 68, setze sich seit 16 Jahren für Versöhnung im ehemaligen Jugoslawien ein, heißt es in der Begründung. Er habe schon vor den Balkankriegen versucht, gegen den Hass unter den Bevölkerungsgruppen anzukämpfen. „Jetzt betreibt er Kriegsnachsorge und versucht die Aussöhnung“, sagte Steinbicker.

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