Roxana Saberi ist wieder frei

IRAN Berufungsgericht reduziert Strafmaß für die wegen Spionage verurteilte US-Journalistin

TEHERAN afp/ap/taz | Die im Iran wegen Spionage verurteilte US-Journalistin Roxana Saberi ist frei. Saberi wurde gestern Nachmittag aus dem Gefängnis entlassen, nachdem ein Gericht ihre achtjährige Haftstrafe ausgesetzt habe, erklärten Anwälte der Journalistin. Sie wolle den Iran umgehend verlassen.

Ein Berufungsgericht hatte sich am Sonntag mit dem Fall befasst. Dabei war das Verfahren, das hinter verschlossenen Türen stattfand, zunächst ohne Urteilsverkündung zu Ende gegangen. Saberis Anwalt Abdolsamad Chorramschahi sagte der Nachrichtenagentur AP am Montag, das Gericht habe ihn darüber informiert, dass die Strafe der 32-Jährigen auf eine zweijährige Bewährungsstrafe reduziert worden sei. Roxana Saberi war im vergangenen Monat in einem Schnellverfahren ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen Spionage zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Die als Tochter eines iranischen Vaters und einer japanischen Mutter in den USA geborene und dort aufgewachsene Journalistin, die die US-amerikanische und iranische Staatsbürgerschaft besitzt, lebte seit 2003 im Iran. Saberi war für die US-amerikanischen Rundfunkanstalten NPR und Fox News sowie für die britische BBC tätig. Zuletzt soll die Journalistin an einem Buch über den Iran gearbeitet haben.

Seit Januar war sie inhaftiert. Zuerst warfen ihr die iranischen Behörden vor, Alhokol gekauft zu haben. Dann wurde als Grund angegeben, sie habe keine gültige Akkreditierung mehr, um im Iran als Journalistin arbeiten zu dürfen. Anfang April wurde Saberi dann wegen Spionage angeklagt. Ihre anschließende Verurteilung belastete die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Washington und Teheran erneut.

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