Massenflucht aus Mogadischu nach Großangriff

SOMALIA Tausende Menschen verlassen die umkämpfte Hauptstadt. Mindestens 123 Tote

BERLIN taz | Zahlreiche Menschen haben aus Somalias Hauptstadt Mogadischu die Flucht vor den Kämpfen zwischen Regierung und radikalen Islamisten ergriffen. 17.000 Zivilisten hätten die Stadt verlassen, sagte gestern gegenüber BBC der Sprecher der lokalen Menschenrechtsorganisation Elman, Ali Shaykh Yasin. Seine Organisation wisse von 123 Toten als Ergebnis der jüngsten Kämpfe.

Seit Donnerstag haben die islamistischen Milizen al-Shabaab und Hizbul Islam von Süden her einen Großangriff auf Mogadischu gestartet, um die Regierung von Präsident Sheikh Sharif Ahmed zu stürzen. Der wiederholte am Montagabend in einer Pressekonferenz seinen Vorwurf, ausländische Kräfte stünden hinter den neuen Kämpfen.

Somalische Medien berichteten von Streit zwischen den Regierungsgegnern. Die islamistische Miliz al-Shabaab, die große Teile Südsomalias kontrolliert, misstraue dem Warlord Sheikh Aweys, der erst kürzlich aus dem Exil in Eritrea nach Mogadischu zurückkehrte und dort den bisher mit der Regierung verbündeten Warlord Yusuf Indho Ade als Alliierten angeworben habe. Sie habe Aweys aufgefordert, Indho Ades Waffenvorräte zu übergeben, so die Webseite Mareeg Online. D.J.