WAHL IN NAMIBIA

Auch in Namibia haben die jüngsten Wahlen ein gerichtliches Nachspiel. Die Opposition hat am Dienstag die Annullierung der Parlamentswahl vom November beantragt, bei der die Regierungspartei Swapo über 75 Prozent der 830.000 abgegebenen Stimmen erhalten hatte. Der „Kongress der Demokraten“ (CoD), die größte Oppositionspartei, und die „Republikanische Partei“ (RP) ziehen mit ihrem Antrag die Konsequenz aus einem Gerichtsurteil von letzter Woche, das ihnen den Einblick in die Wahlunterlagen erlaubte. Innerhalb von vier Tagen hatten sie daraufhin rund 80.000 Fotokopien von Wahlunterlagen angefertigt und große Unregelmäßigkeiten entdeckt. „Das Chaos war noch schlimmer, als wir angenommen hatten“, sagte RP-Generalsekretärin Carola Engelbrecht gestern der taz. In vielen Fällen fehlten Nachweise über die Ausgabe von Stimmzetteln. Die Präsidentschaftswahlen wollen die Oppositionsparteien nicht annullieren lassen. RHH