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Schlechte Stimmung in Rheine: Brunnen sind vergiftet

Schlechte Zeiten für den Weihnachtspunsch-Nachdurst: Von einem verunreinigtem Trinkwasserbrunnen waren am Wochenende knapp 30.000 BewohnerInnen aus dem münsterländischen Rheine betroffen. Sie mussten ihr Leitungswasser erst zehn Minuten abkochen, bevor sie es trinken konnten. Am Samstagabend hatten die Stadtwerke eine Belastung des Trinkwassers mit Koli-Bakterien festgestellt. Ihre Warnung kam früh genug: Bisher gibt es keine Erkenntnisse über außergewöhnliche Erkrankungen im Zusammenhang mit dem verseuchten Wasser.

Koli-Bakterien sind dem Menschen nicht fremd: Sie sind Bestandteil der normalen Darmflora. Pro Gramm tummeln sich dort stets mehrere Millionen dieser Bakterien, sie spalten Nährstoffe und wehren Krankheitserreger ab. Zu viele davon können allerdings Krankheiten auslösen. Ihr Nachweis im Trinkwasser ist ein Indiz dafür, dass eine Verunreinigung mit Fäkalien vorliegt.

Die BewohnerInnen des betroffenen Stadtteils rechts der Ems wurden seit dem Abend des ersten Weihnachtstages über Rundfunk und seit dem zweiten Weihnachtstag auch über Lautsprecherdurchsagen informiert. Die Stadtwerke desinfizierten die Leitungen mit Chlor.

Erst am Sonntagnachmittag konnten die Rheiner ihr Leitungswasser wieder unbedenklich trinken. Die Feuerwehr hatte keine erhöhte Bakterienkonzen–tration mehr finden können. Wer die rheinischen Brunnen vergiftet hat und warum konnte sie am Sonntag nicht erklären. In der vergangenen Woche war es bereits im Kreis Düren zu einer Verunreinigung des Trinkwassers mit Keimen und Bakterien gekommen. 40.000 KundInnen des Wasserwerks Aldenhoven mussten ihr Wasser drei Tage lang abkochen. Wie die Krankheitserreger ins Leitungswasser kamen, war auch dort unklar. JOE