SWB-RWE-Essent-Deal weiter offen

Die Provinz Brabant weigert sich, ihre Essent-Anteile zu verkaufen

Der Streit um die Übernahme des führenden niederländischen Energieversorgers Essent durch den deutschen Konzern RWE weitet sich aus. Am Freitag forderte die niederländische Wirtschaftsministerin Maria van der Hoeven die Anteilseigner auf, vorerst „keine definitiven Schritte zum Verkauf von Essent zu unternehmen“. Am selben Tag debattierte das Regionalparlament der für den Essent-Verkauf letztlich entscheidenden Provinz Nordbrabant erneut kontrovers und ohne eine Entscheidung zu treffen. Nordbrabant hält mit 30,8 Prozent den größten Anteil an Essent und könnte das Geschäft im Umfang von 9,3 Milliarden Euro platzen lassen.

Ein unabhängiger Berater des Nordbrabanter Parlaments kritisierte eine kürzlich verkündete Vereinbarung zwischen Essent und der RWE über Investitionen in umweltfreundliche Energien als Mogelpackung. Es handele sich dabei lediglich um eine „Aufzählung längst bestehender Pläne und Investitionen“. Am Donnerstag hatte sich die Arbeitgeberorganisation VNO-NCW in einem Schreiben gegen den Essent-Verkauf ausgesprochen. RWE äußerte sich dazu verwundert. Das Unternehmen sei jedoch weiter zuversichtlich, dass die Übernahme bis zum Herbst gelinge.

Bremen kann die SWB-Mehrheitsanteile von Essent aber nur übernehmen und an die Oldenburger EWE weiterreichen, wenn die Essent von der RWE geschluckt wird. dpa/kawe