Phoenix stößt ab

Die Phoenix-Manager haben es eilig. Nach der Verschmelzung des Harburger Konzerns mit dem Konkurrenten Continental (ContiTech) in Hannover, die trotz heftiger Aktionärsproteste vorigen Dienstag beschlossen wurde, verkaufte der Vorstand an Silvester noch rasch die Phoenix-Tochter Vibracoustic. Die Anteile von 50 Prozent gehen an die Firma Freudenberg in Weinheim. Mit der Preisgabe dieser profitablen Sparte erfüllten die Phoenix- und ContiTech-Vorstände offenbar Auflagen der EU-Kommission für die Fusion.

Vibracoustic wurde 2001 als Joint Venture von der Freudenberg & Co. KG und Phoenix gegründet. Das Unternehmen ist auf Schwingungstechnik in Kraftfahrzeugen spezialisiert, erzielt einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. Die EU-Kommission hatte Bedenken, dass Continental zusammen mit Phoenix eine marktbeherrschende Stellung erlangen würde. Um sich Phoenix einzuverleiben, war Conti bereit, diese Sparte an einen Kleinkonkurrenten abzustoßen. kva