kommentar: landwirtschaftssubventionen
: Zum Glück gezwungen

Wenn der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möllers, die Einkommen in der freien Wirtschaft mit dem durchschnittlichen Einkommen landwirtschaftlicher Arbeitskraft vergleicht, und sich dann beschwert, dass in der freien Wirtschaft mehr zu verdienen sei, mutet das fast rührselig, aber auch sehr realitätsfern an. Denn der Landwirt innerhalb der EU hat mit der freien Wirtschaft nun gar nichts zu tun. Obendrein kritisiert der Bauernverband dann noch die sinkenden Preise für Rindfleisch, die den Landwirten aber eine Ahnung davon geben könnten, wie freie Marktwirtschaft die Preise beeinflusst.

Die Bereinigung des bisher subventionierten Marktes der Überproduktion führt durch die Umverteilung der EU-Gelder zu weniger Erlösen in der Massentierhaltung, in der Folge erhoffen sich die Initiatoren ökologischeren Landbau. Der Gesetzgeber läuft damit einem Trend hinterher, den die Betreiber von Demeter-Höfen und die Bioland-Bauern schon vor Jahren erkannt und schon vor den Gesetzesänderungen für sich erschlossen haben.

Dass die konventionellen Landwirte nun zu ihrem Glück gezwungen werden, hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun, aber darin könnten sie auch gar nicht bestehen. ELMAR KOK