unterm strich
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Der Maler, Grafiker und frühere Rektor der Dresdner Hochschule der Bildenden Künste, Paul Michaelis, ist tot. Der Künstler starb am 1. Januar, knapp zwei Wochen nach seinem 90. Geburtstag, in seiner Heimatstadt Weimar, sagte seine Tochter am Dienstag in Dresden. Der 1955 zum Professor an der Dresdner Akademie berufene Michaelis leitete die Hochschule von 1959 bis 1964. Danach war er wieder nach Weimar gezogen, wo er zuletzt in einem Stift lebte und nach seiner Emeritierung Cartoons zeichnete.

Das Schiller-Jahr 2005 droht so düster zu werden, wie man befürchtet. Gleich zu Beginn übt jedenfalls die Regisseurin Andrea Breth vom Wiener Burgtheater heftige Kritik am deutschen Theater und seinem Umgang mit den Klassikern. „So wie derzeit bei den Theatern eingespart wird, bedeutet das, dass viele große literarische Werke auf der Bühne gar nicht mehr machbar sein werden“, sagt die 52-Jährige der Wochenzeitung Die Zeit.

Vor allem zweifelt Breth, die 2006 (ein ganzes Jahr zu spät?) am Wiener Burgtheater den „Wallenstein“ inszenieren wird, auch an der Fähigkeit des Publikums, sich mit Schiller überhaupt noch auseinander zu setzen. „Angesichts der zunehmenden Trivialisierung der Gesellschaft fragt man sich ohnehin, ob man Schiller noch machen kann, ob den noch jemand wirklich versteht.“

Auch mit den jungen Theaterautoren und -regisseuren geht Andrea Breth hart ins Gericht: „Das heutige Theater ist ein Supernaschmarkt ohne irgendeine Zielsetzung. Da herrscht so eine wahnsinnige Angst unterzugehen. Die jungen Theaterregisseure werden von den Medien gepeitscht, sie werden von seltsamen, kapitalistisch veranlagten Intendanten gepeitscht aufzufallen, unverwechselbar zu sein.“