Schlecht ausgestattet

Die außeruniversitären Forschungsinstitute bräuchten drei Millionen Euro mehr – zu viel für Senator Lemke (SPD)

Die Forschungsinstitute sind „unterfinanziert“, sagt das Wissenschaftsressort

Bremen taz ■ Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bremen sind unterfinanziert. Das hat der Bremer Senat in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion eingestanden.

Die staatliche Grundfinanzierung bewege sich mit einem durchschnittlichen Anteil von 24 Prozent an einer „kritischen Untergrenze“, gab Wissenschaftssenator Willi Lemke (SPD) zu. In den vergangenen vier Jahren erhielten die 16 außerhochschulischen Institute in Bremen und Bremerhaven insgesamt 4,8 Millionen Euro. Eine bessere finanzielle Ausstattung sei zwar „erforderlich“, sagt Walter Dörhage, in Lemkes Ressort zuständig für die Wissenschaft im Land Bremen. Angesichts der veranschlagten Mehrkosten von rund drei Millionen Euro pro Jahr ist das nach Dorhages Worten derzeit aber „nicht finanzierbar“. Daher sei zu befürchten, dass einige Einrichtungen bei neueren Entwicklungen das Nachsehen haben – und weniger Aufträge oder Forschungsgelder bekommen.

Die wissenschaftlichen Institute sollen vom Staat nicht nur ihre Personal- und Mietkosten finanziert bekommen, sondern auch die Grundausstattung ihrer Arbeitsplätze. Angesichts der prekären Haushaltslage könne „dieser Vorstellung aber nicht voll entsprochen werden“, sagte Lemke. Deshalb müssen sich die Forschungseinrichtungen ihre Arbeit mehr und mehr von Drittmittelgebern bezahlen lassen, unter anderem aus der Industrie. Die Freiheit der Forschung sieht Dörhage gleichwohl nicht in Gefahr.

Von der bremischen Haushaltsnotlage nicht betroffen sind die großen Forschungseinrichtungen wie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, das Fraunhofer-Institut oder für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung oder das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie. In diesen Fällen muss Bremen nicht für die Grundfinanzierung aufkommen: Alle Bundesländer steuern gemeinsam ihren Anteil bei. mnz