Managergehälter sollen transparent werden

Aktiengesellschaften sollen erstmals im Jahre 2006 sämtliche Einkünfte ihrer Vorstandsmitglieder veröffentlichen

BERLIN taz ■ Die Gehälter der Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften sollen ab 2006 komplett veröffentlicht werden. Darauf haben sich die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen geeinigt. Der Gesetzentwurf werde in den „ersten Monaten dieses Jahres kommen“, sagt der Grünen-Wirtschaftspolitiker Fritz Kuhn gestern der taz. Die Abgeordneten gehen damit wesentlich weiter als Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), die die Veröffentlichungspraxis der Konzerne im Laufe dieses Jahres einstweilen nur überprüfen will. Bislang weigert sich die Hälfte der DAX-30-Unternehmen, die Gehälter ihrer Vorstandsmitglieder preiszugeben, obwohl die Information darüber im Selbstverwaltungskodex vorgesehen ist.

Die öffentliche Debatte über die Managergehälter hatte im Zuge des Mannesmann-Prozesses begonnen, bei dem sich unter anderem der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wegen Abfindungszahlungen rechtfertigen musste. Die börsennotierten AGs mit Sitz in Deutschland sollen nun sowohl die fixen als auch die variablen Gehaltsbestandteile veröffentlichen, sagte Kuhn. Das Gesetz wäre im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. HANNES KOCH

wirtschaft und umwelt SEITE 9