DNA-Analyse: Sicherheit statt Freiheit

PRO: Hohe Trefferquote. Fast jede vierte Anfrage bei der 1998 eingerichteten DNA-Datenbank des Bundeskriminalamts führt zum Erfolg. 340 Tötungs- und 820 Sexualdelikte sind mit ihrer Hilfe aufgeklärt worden. Mit wachsendem Datenbestand – derzeit sind mehr als 380 000 Daten gespeichert – dürfte sich die Quote noch erhöhen. Große Zuverlässigkeit: Auch nach Jahrzehnten können kleinste Hautpartikel, Blut- oder Spermaspuren zweifelsfrei zugeordnet werden. Verbrechensverhinderung: Wiederholungstäter können leichter dingfest gemacht werden, bevor sie weitere Verbrechen begehen.

CONTRA: Sensible Daten. DNA-Analysen gewähren Einblick in die Erbanlagen, bis hin zu Krankheiten. Zwar nutzt die Polizei nur den „nicht codierenden“ Teil des Genoms, aus dem sich kein Persönlichkeitsprofil erstellen lässt. Doch selbst dieser Teil lässt Rückschlüsse etwa auf die ethnische Herkunft zu. Missbrauchsgefahr: Weil Gendaten weit reichende Informationen über einen Menschen liefern können, ist die Versuchung einer missbräuchlichen Nutzung groß. Trügerische Gewissheit: DNA-Spuren können nur die Anwesenheit eines Menschen am Tatort, nicht seine Täterschaft nachweisen. DPA/TAZ