Bis aufs letzte Hemd

Aktionstag gegen Studiengebühren auf dem Uni-Campus. AStA kündigt Nord-Demo in Hamburg an

Studierende der Hamburger Universität haben gestern mit einem Aktionstag gegen drohende Studiengebühren protestiert. Der AStA rief seine Kommilitonen dazu auf, für Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) symbolisch ihr letztes Hemd an Sammelstellen abzugeben. In einem Zelt auf dem Uni-Campus informierte die studentische Vertretung außerdem über verschiedene Studiengebührenmodelle und die Hamburger Hochschulpolitik.

Gleichzeitig hatten Studierende das Foyer des Philosophenturms zu einem Café mit „Volxküche“ umfunktioniert. Damit wollten sie für den Erhalt und die Ausweitung selbst verwalteter Räume in der Uni werben. Diese seien wichtige Rückzugsräume im Uni-Alltag, die „durch Werbung und Kommerz“ bedroht seien, so die Organisatoren.

Der gestrige Aktionstag war Teil der Vorbereitungen für den 26. Januar, an dem das Bundesverfassungsgericht über eine Klage gegen das Verbot allgemeiner Studiengebühren entscheidet. Hamburg und andere unionsregierte Länder waren für das Recht, die Abgabe zu kassieren, vor Gericht gezogen. Bekommen sie Recht, plant auch Dräger die rasche Einführung der Maut.

„Viele haben noch gar nicht gemerkt, dass die Studiengebühren uns alle persönlich betreffen“, sorgt sich Janna Schumacher vom hochschulpolitischen Referat des AStA. „Studiengebühren können nicht sozial sein“, warnte sie. Der Staat wolle sich nur weiter aus der Verantwortung zurückziehen, in die Bildung zu investieren. „Die Verlierer werden wieder einmal Kinder aus bildungsfernen Schichten sein.“

Für den Tag der Urteilsverkündung plant der AStA eine Vollversammlung mit anschließender Demo. Am 3. Februar soll dann eine Nord-Demo mit Studierenden und Schülern auch aus den Nachbarbundesländern durch Hamburg ziehen. nic