Erfolg für Kloster in der Türkei

GERICHT Landansprüche zweier Dörfer abgewiesen

ISTANBUL taz | Im Kampf um eine weitere sichere Existenz in der Türkei hat das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel einen wichtigen Teilerfolg errungen. Ein Gericht in der Stadt Midyat hat Ansprüche zweier Nachbardörfer, die das Land des Klosters für sich reklamierten, zurückgewiesen und eine entsprechende Änderung im Grundbuch für ungültig erklärt. Damit sind noch drei weitere Prozesse gegen das Kloster anhängig, die im Juni entschieden werden sollen.

Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel ist über 1.600 Jahre alt und gehört zu den ältesten christlichen Klöstern weltweit. Die Syrianis haben sich im 5. Jahrhundert von der griechisch-orthodoxen Kirche abgespalten und existieren seitdem als eigenständige orientalische christliche Kirche. Ihr Zentrum im Altertum war Antiochia. Heute hat die Kirche ihren Schwerpunkt in Syrien, Nordamerika und Europa. Die Gemeinde in der Türkei ist im letzten Jahrhundert auf wenige tausend Menschen geschrumpft. Das Kloster nahe der syrischen Grenze ist das letzte geistige Zentrum in der Türkei. Umliegende kurdische Dörfer erheben Ansprüche auf Land, das seit Jahrhunderten zum Kloster gehört. jg