„Wir sind alle Randgruppen“

Lesebühne LÄNGS lädt zur Satirelesung ein

■ tritt als Teil der „Lesebühne LÄNGS“ als Live-Literat bei Lesungen auf. Die Texte werden eigens für die Live-Auftritte verfasst.  Foto: privat

taz: Herr Schwedler, wer steckt hinter Hamburgs „unterschätzter Randgruppenszene“?

Jörg Schwedler: Wir wollen eine Heimat sein für alle, die sich zu einer Randgruppe zugehörig halten. Wir machen Texte über Menschen, die auf irgendeine Art und Weise außen vor stehen, zum Beispiel, durch ihren Beruf, oder weil sie einen Fetisch haben.

Gehören letztendlich nicht alle zu einer Randgruppe?

Ja, eigentlich sind wir alle Randgruppen. Es gibt auch den Randgruppenrabatt, bei dem jeder, der beim Eintritt glaubhaft machen kann, warum er zu einer Randgruppe gehört Rabatt erhält.

Was werden Sie vorlesen?

Es wird viel Satire geben, aber auch skurrile und witzige Alltagsgeschichten. Der ganz normale Wahnsinn eben. Wir wissen aber bis zu Beginn der Lesung selbst noch nicht, welche Texte die anderen Autoren geschrieben haben.

Was war die Idee hinter der Randgruppenlesung?

Zuerst hielten wir eine Kinderhasserlesung auf dem Spielplatz, dann eine Studentenhasserlesung an der Uni ab. Schließlich entschlossen wir uns zu einem Rundumschlag, der Randgruppenlesung im Molotow.

Das Motto der Lesung lautet „Jeder ist ein Witz“. Warum?

Wir verarschen nicht nur andere, sondern ziehen uns auch selbst durch den Kakao. Wir wollen nicht Texte lesen, als wären wir Außenstehende, wie es bei Satire oft üblich ist. INTERVIEW:BNE

20 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5, Abendkasse: 6 Euro