Staatsakt zum Gedenken der Flutopfer

Köhler versichert Angehörigen sein Mitgefühl und ruft zur Zusammenarbeit auf

BERLIN epd ■ Mit einem Staatsakt im Berliner Reichstag hat die Bundesrepublik gestern der mehr als 226.000 Opfer der Flutkatastrophe am Indischen Ozean gedacht. Bundespräsident Horst Köhler drückte den Angehörigen der Vermissten und Toten sein Mitgefühl aus. „Mit jedem Tod wird ein Leben ausgelöscht, das einzigartig ist“, sagte er in seiner Ansprache vor rund 900 Gästen bei der nationalen Trauerfeier.

Köhler dankte den vielen Helfern, den Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes und den Bundesbürgern, die mit ihren Spenden echte Hilfsbereitschaft bewiesen. Das „tätige Zusammenstehen der Menschen aus allen Nationen“ nach der Flutwelle müsse anhalten, sagte Köhler und plädierte für ein Umdenken in der Entwicklungshilfe.

Die Staatengemeinschaft müsse ihr Handeln als Weltinnenpolitik verstehen. Überall auf der Welt gebe es Menschen in Not, durch Naturkatastrophen wie an Weihnachten oder durch Armut, Krieg und Aids wie in Afrika. Der Wiederaufbau in den von der Flutwelle zerstörten Gebieten muss nach Köhlers Worten nachhaltig vonstatten gehen. So müssten die jeweiligen Länder die Aufbauarbeit demnächst selbst in die Hand nehmen, um nicht in eine Dauerabhängigkeit von fremder Hilfe zu geraten. Köhler verknüpfte mit der Bewältigung der Katastrophenfrage auch die Hoffnung, dass blutige Konflikte in den Ländern beendet werden können.