Viva vor dem Kadi

Viva-Betriebsrat zieht vor Gericht: Nach Übernahme durch MTV will Belegschaft über Zukunft mitreden

KÖLN taz ■ Die Belegschaft des TV-Senders Viva muss weiter zittern. Die Richterin des Arbeitsgerichts wollte gestern nicht zu sehr in die Details der Übernahmeschlacht gehen. Der bisherige Konkurrent MTV, der Viva übernommen hat, schweigt sich bisher immer noch über die künftige Struktur des Senders aus. Der Betriebsrat hatte auf Mitbestimmung geklagt, weil er eine Streichung vieler Stellen und einen Umzug nach Berlin befürchtet.

Alle Entscheidungen müssten schon heute mit MTV in Berlin abgestimmt werden, sagte Betriebsrätin Sonja Eckmann dem Gericht. Eine Viva-Vertreterin bestand aber weiter darauf, dass es noch „keinerlei Pläne“ für die Zusammenarbeit der Musiksender gebe. Die Richterin hatte daran offenbar Zweifel und will bald einen neuen Termin anberaumen, eventuell mit Zeugen aus dem Viva-Vorstand. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz muss die Viva-Spitze die Arbeitnehmervertreter bei ihren Planungen frühzeitig einbeziehen. Weil der Sender aber von MTV geschluckt wurde, gestalten sich diese Beratungen schwierig. FÜB