Altstadt für alle

BARRIEREFREIHEIT Stadtführer für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erschienen

Sie bekommen Besuch von außerhalb, planen eine Stadtführung durch Bremen und wollen dann essen gehen – doch einer Ihrer Freunde sitzt im Rollstuhl: Welche Route durch die Innenstadt ist sinnvoll, wo sind die Trottoirs breit genug und die Bordsteine abgesenkt? Und Ihr Lieblingslokal, wie viele Treppenstufen waren das noch? Gibt es eine Rampe und Platz für einen Rollstuhl? Und was ist mit dem WC? Antwort auf solche Fragen gibt der neue Stadtführer „Barrierefreies Bremen“.

Die Broschüre informiert darüber, wie gut touristische, kulturelle oder auch alltägliche Ziele für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erreichbar sind. Behinderten- und Touristikverbände, die Hochschule und das städtische Internetportal Bremen online haben sich für die Erstellung des Führers zusammengetan; der Landesbehindertenbeauftragte und die Sozialsenatorin geben ihn heraus, das Geld kam vom Wirtschaftssenator.

Für 80, meist innerstädtische Einrichtungen wie das Rathaus, die Glocke, Kirchen, Restaurants, Cafés oder öffentliche Toiletten wird beschrieben, ob diese Orte barrierefrei sind, wie lang die Rampen, wie breit die Türen und für wie viele Rollstühle Platz in den Gasträumen ist. Gegebenenfalls ist vermerkt, ob es technische Hilfen für Hörbehinderte gibt. Dem Stadtführer beigelegt sind zwei Flugblätter mit Stadtrundwegen. Einer beschreibt einen barrierefreien Rundgang durch die Altstadt und das Stephaniviertel, der andere ist für Menschen mit Lernschwierigkeiten in „leichter Sprache“ verfasst.

Der Führer ist mit einer Auflage von nur 1.500 Exemplaren erschienen, denn die Herausgeber hoffen, dass er schnell veraltet. Es handelt sich um eine Art Positivliste: Erfasst sind nur die Orte, die einigermaßen gut erreichbar sind. Beim Blättern fällt auf, was alles fehlt. Der Stadtführer ist deshalb als fortzuschreibendes Projekt angelegt, dessen aktueller Stand im Internet einzusehen ist. Die Printausgabe ist kostenlos beim Landesbehindertenbeauftragten und der Tourist-Information erhältlich.

CHRISTINE SPIESS

bremen.de/barrierefrei