unterm strich
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In Las Vegas kauft man die Schätze der modernen Kunst für Hotels und Kasinos zusammen. In Italien geht man nun den umgekehrten Weg: Der Turiner Fiat-Konzern verkauft das renommierte Ausstellungsgebäude Palazzo Grassi in Venedig an das Spielkasino der Stadt. Das finanziell angeschlagene Unternehmen soll für den Bau am Canale Grande insgesamt 28,9 Millionen Euro erhalten. Dabei will die Stadt als Betreiber des Kasinos am Lido zunächst 51 Prozent übernehmen, die restlichen 49 Prozent sollen in den nächsten 18 Monaten veräußert werden.

In Los Angeles sind die Preise der amerikanischen Regisseursvereinigung (DGA) vergeben worden. Clint Eastwood wurde für sein Boxer-Drama „Million Dollar Baby“ als bester Regisseur des Jahres 2004 ausgezeichnet, den Preis für die beste Dokumentation erhielt „Die Geschichte vom weinenden Kamel“, den Luigi Falorni und Byambasuren Davaa aus der Mongolei als Studenten der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film gedreht haben. Die Geschichte über eine Kamelmutter und ihr Junges in der Wüste Gobi wurde am vergangenen Dienstag auch für einen Oscar nominiert.

Die RAF-Ausstellung der Berliner Kunst-Werke ist eröffnet, der CDU-Vorstand meldet sich zu Wort. Für Friedbert Pflüger besteht weiter Gefahr, „dass in einigen Arbeiten linksfaschistische Killer heroisiert werden“. Zudem monierte er „Pop-Art-Postkarten von Hanns-Martin Schleyer und anderen Terroropfern“, die Angehörige als Hohn empfinden müssten. Vielleicht hätte Pflüger genauer hinsehen sollen – die Karten zeigen neben Schleyer auch das RAF-Mitglied Christian Klar und die Künstlerin Bettina Allamoda, die mit der Serie die mediale Ikonisierung von Opfern und Tätern widerspiegelt.