Was ist Lissabon?

Die „Lissabon-Strategie“ wurde 2000 von den EU-Regierungschefs auf ihrem Gipfel in Portugals Hauptstadt beschlossen. Sie hat nichts weniger zum Ziel, als die EU bis 2010 zur globalen Wirtschaftsmacht Nummer eins zu machen. Erreicht werden soll dies durch die Vollendung des Binnenmarktes mittels des Abbaus von Bürokratie und der Liberalisierung weiterer Schlüsselsektoren, durch umweltverträgliches Wachstum, Förderung sozialer Integration, höhere Ausgaben für Forschung sowie den Ausbau der Telekommunikationsnetze. Ganz oben auf der Agenda steht aber die Schaffung von mehr und besser qualifizierten Jobs, und hier stellte eine von den EU-Regierungschefs eingesetzte Expertengruppe um den niederländischen Expremier Wim Kok der EU schon im letzten Jahr ein schlechtes Zeugnis aus. Die Lissabon-Strategie sieht vor, bis 2010 die Beschäftigungsquote auf 70 Prozent anzuheben. Das für 2005 formulierte Zwischenziel von 67 Prozent werden aber nur sieben EU-Mitglieder erreichen. Die Kok-Gruppe stellte fest, dass eine überfrachtete Agenda, mangelhafte Koordinierung, widersprüchliche Prioritäten und fehlender politischer Wille das Erreichen des Strategieziels bis 2010 verhindern werden.  OP