MEDIENTICKER

Gyanendra (58), König von Nepal, hat seit der Verhängung des Ausnahmezustands in Nepal die Medien seines Landes einer absoluten Pressezensur unterworfen. Kritische Berichte über das Notstandsrecht seien in den nächsten sechs Monaten verboten, berichtete der britische Sender BBC am Donnerstag unter Berufung auf nepalesische Zeitungen. Das Verbot stellt die gravierendste Einschränkung der Pressefreiheit seit der Demokratisierung im Jahr 1990 dar, als die absolute Monarchie endete. Nach der neuen Verfassung ist Nepal eine parlamentarische Monarchie. Am Dienstag hatte König Gyanendra die Regierung entlassen, die Macht selbst übernommen und den Ausnahmezustand verhängt. Am Mittwoch ernannte er ein neues Kabinett und sich selbst zum Regierungschef. Das Vorgehen des Königs wurde im In- und Ausland als Staatsstreich kritisiert. Die meisten Telefon- und Internetverbindungen nach Nepal waren auch am Donnerstag unterbrochen. Deshalb blieb es schwierig, Nachrichten aus dem Land zu bekommen. (epd)