KZ-Massengrab wird Friedhof

BRANDENBURG Ein jüdischer Friedhof mit Überresten von Opfern des KZ-Lagers Lieberose wird geweiht

Ein früheres Massengrab von KZ-Opfern bei Lieberose in Brandenburg soll als jüdischer Friedhof bewahrt werden. Zur Weihung der Begräbnisstätte und der erneuten Beisetzung sterblicher Überreste aus dem Massengrab, die 1971 in der DDR von der Stasi bei Ermittlungen entnommen worden waren, werden am 16. Juni auch ein Überlebender des KZ-Außenlagers Lieberose und Rabbiner Menachem Halevi Klein aus Frankfurt am Main erwartet, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Dienstag in Oranienburg mit.

Das Massengrab in einer früheren Kiesgrube nahe Jamlitz im Landkreis Spree-Neiße wurde 1958 entdeckt. Zunächst waren dort die Überreste von zwölf KZ-Opfern gefunden worden. 1971 wurden weitere 577 Todesopfer entdeckt. Obwohl die Gebeine seinerzeit geborgen wurden, hat sich den Angaben zufolge bei der Suche nach einem weiteren Massengrab vor wenigen Wochen herausgestellt, dass sterbliche Überreste vor Ort verblieben sind. Nach jüdischem Verständnis ist der Ort deshalb eine Grabstätte.

Auf Bitten des Zentralrates der Juden in Deutschland und der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sei das Gelände nun als Friedhof würdig gestaltet worden. (epd)