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: Matussek

„Der Mann von nebenan lebt“, 20.15 Uhr, Sat.1

Drei Frauen entsorgen ihren tyrannischen Nachbarn. Das ist doch mal ein Plot. Wie aus einem Roman von Amelie Fried. Und da kommt er auch her. Sat.1 hatte jedenfalls mit „Der Mann von nebenan“ vor drei Jahren einen okayen Marktanteil. Und so kommt es heute zur Fortsetzung: „Der Mann von nebenan lebt!“ Ja, der Totgeglaubte (Axel Milberg) sitzt amnesisch und gebrochen in einem Rollstuhl in einer Psychiatrie, und der Zufall will es, dass eine der drei Killerinnen, eine Ex-Hürdenläuferin (Lisa Martinek), ihm über den Weg läuft. Die ist übrigens auf eine Art mit einem Kommissar liiert, der im Fall des verschwundenen Nachbarn ermittelt. Was will der Film? Möglicherweise eine zeitgenössische Satire sein. Lustig sein. Unterhalten. Falls ja, nichts davon gelingt. Das ist bei der Besetzung mit Milberg und Andrea Sawatzki fast auch schon eine Leistung. Wer will, kann allerdings im Subtext eine zeitgemäße Unheilsprophetie für den deutschen Mann herauslesen: Männern geht es an den Kragen. Zu Recht. Denn sie sind dumm und böse. Das gilt nicht nur für den Nachbarn, sondern auch für den Kommissar, der immer freundlich tut, die Ex-Hürdenläuferin aber in Wahrheit fesseln, erniedrigen und von hinten penetrieren will, das ist ja eklig. Man sollte sie alle umbringen, bis sie geläutert im Rollstuhl sabbern! Oder glaubt jemand, dass es Zufall ist, dass der böse Nachbar „Mattuschek“ heißt – wo der von Frauen meistgehasste Mann Deutschlands der Spiegel-Journalist Matussek ist?  PU