Verstärktes Klinkenputzen

Bei der Suche nach zusätzlichen Ausbildungsplätzen wollen sich Handelskammer und Senat in diesem Jahr speziell an Betriebe wenden, die von MigrantInnen geführt werden

Bremen taz ■ Mit zwei bis vier eigens eingestellten Ausbildungswerbern wollen Handelskammer und Senat sicherstellen, dass auch in diesem Jahr Bremer Firmen 240 neue Ausbildungsplätze schaffen. Das teilte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger gestern bei der Vorstellung der zweiten Auflage des Regionalen Pakts für Ausbildung mit. Die Werber sollen gezielt Betriebe ansprechen, die bisher noch keine Ausbildungsplätze anbieten.

Ein besonderer Fokus soll dabei in diesem Jahr auf ausländischen BetriebsinhaberInnen liegen. Gerade in der Gastronomie, so Fonger, gebe es ein großes Potenzial an Ausbildungsplätzen auch für Jugendliche, die sonst etwa aufgrund von Sprachproblemen wenig Chancen hätten.

Der Präses der Handelskammer Bremen, Partick Wendisch, unterstrich, es müsse auch darum gehen, die Ausbildungsfähigkeit der Bewerber zu stärken. Deren Qualifikationsprofil entspräche nämlich häufig nicht den Anforderungen der Betriebe. Hier erhofft sich Wendisch Impulse durch ein geplantes „Bremer Gütesiegel ausbildungsfreundliche Schule“. Es soll Schulen auszeichnen, die den Übergang zur Ausbildung durch eine intensivere Kooperation zwischen Schule und Betrieb erleichtern. In Bremerhaven etwa hospitierten Lehrer im Rahmen eines Projekts für mehrere Wochen in Betrieben, um eine bessere Vorstellung von den Anforderungsprofilen dort zu gewinnen. Bildungssenator Willi Lemke (SPD) lobte, der Bremer Pakt sei so erfolgreich gewesen wie in keiner anderen Region in Deutschland. tak