Frische Pädagogen

Das Land stellt zum Schulhalbjahr neue LehrerInnen ein – wenn sie die richtigen Fächer anbieten können

DÜSSELDORF taz ■ Zum neuen Schuljahr gibt es 1.385 neue Gesichter an nordrhein-westfälischen Schulen. Die ReferendarInnen wurden vor allem an Gymnasien und Berufskollegs eingestellt. „Wir konnten viele frei gewordene Stellen wieder besetzen“, sagte Schulministerin Ute Schäfer (SPD) gestern in Düsseldorf. Insgesamt sei die Unterrichtsversorgung gut.

In den nächsten Jahren wird die Zahl der neuen LehrerInnen in NRW zunehmen: Im letzten Jahr wurden nur 1.200 Referendare und Referendarinnen eingestellt, zweihundert weniger als jetzt. Der Grund ist ein Generationswechsel in den Lehrerkollegien, in den kommenden Jahren treten viele in den Ruhestand. Das Schulministerium kündigte an, jede frei werdende Stelle neu zu besetzen.

Allerdings hat Schäfer im vergangenen Jahr über 4.000 Stellen an nordrhein-westfälischen Schulen gestrichen, indem bereits unterrichtende LehrerInnen eine Stunde pro Woche mehr arbeiten müssen.

Auch das Ministerium muss zugeben, dass die Lage an vielen Schulen nicht rosig ist. „Die Situation kann an einzelnen Schulen ungünstiger aussehen“, sagte Schäfer. Nur wenige Studierende wollen an die Haupt- und Realschulen des Landes, auch an den Berufskollegs fehlen LehrerInnen. „Es gibt nach wie vor einen großen Bedarf an Lehrkräften mit Mangelfächern“, sagte Schäfer. Vor allem für naturwissenschaftliche Fächer und Musik und Kunst fehlen ausgebildete LehrerInnen.

Trotzdem gingen jetzt 3.800 ausgebildete Pädagoginnen leer aus. Sie sollen alle im Laufe des Jahres eine Stelle erhalten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht sogar von 5.000 arbeitslosen AkademikerInnen aus. „Allen Erfolgsmeldungen zum Trotz brauchen wir zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer“, sagt der Vorsitzende der GEW, Andreas Meyer-Lauber. JOE