Stahlpreise fliegen hoch

90 Prozent Preiserhöhung: Brasilianischer Eisenerz-Lieferant stellt Forderungen an deutsche Stahlfirmen

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Nach massiven Preisforderungen der größten Eisenerz-Produzenten der Welt, der brasilianischen Companhia Vale do Rio Doce (CVRD), droht ein weiterer Höhenflug der Stahlpreise in Deutschland. Das Unternehmen habe von den deutschen Stahlfirmen rückwirkend zum Jahresbeginn eine Preiserhöhung um 90 Prozent für Erzlieferungen im laufenden Jahr gefordert, berichtete gestern die Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung Stahl.

ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz hatte zuletzt bei der Hauptversammlung vor knapp drei Wochen in Bochum die in der Vergangenheit kräftig gestiegenen Erzpreise für die jüngsten Preisanhebungen beim Stahl verantwortlich gemacht. „Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Stahlindustrie der große Nutznießer des Stahlbooms sei und ihre Preise unangemessen erhöhe“, sagte Schulz. Der börsennotierte Erzlieferant CVRD zählt zu den drei großen Erz-Anbietern auf dem Weltmarkt und hatte im vergangenen Jahr eine Preisanhebung um 20 Prozent durchsetzen können.