Bundesregierung bestätigt Tod zweier Deutscher im Jemen

VERMISSTE Das Schicksal der übrigen fünf verschleppten Deutschen ist noch unklar

BERLIN/SANAA rtr/dpa | Nach dem Tod zweier entführter deutscher Frauen im Jemen herrscht Ungewissheit über das Schicksal der übrigen Vermissten. Entgegen anderslautenden Berichten gebe es keine gesicherten Erkenntnisse über den Aufenthaltsort der fünf verschleppten Deutschen, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Dienstag in Berlin. Es müsse aber davon ausgegangen werden, dass sie sich in den Händen skrupelloser Gewalttäter befänden. Er habe mit seinem jemenitischen Kollegen telefoniert, der ihm Hilfe in dem Fall zugesagt habe.

Ende vergangener Woche waren in der nördlichen Provinz Saada nahe der Grenze zu Saudi-Arabien insgesamt neun Ausländer entführt worden. Das jemenitische Militär hatte schon am Montagabend den Tod der zwei deutschen Frauen bestätigt, bei denen es sich um Krankenschwestern handele. Zudem sei die Leiche einer koreanischen Lehrerin gefunden worden. „Wir müssen heute leider davon ausgehen, dass sich unter den Toten zwei vermisste deutsche Frauen befinden“, sagte Steinmeier. Ein Expertenteam sei in den Jemen entsandt worden, um bei der Identifizierung zu helfen. Die Umstände des Todes seien noch unklar. Die drei Toten seien in der Nähe des letzten bekannten Aufenthaltsortes der Gruppe gefunden worden.

Die beiden getöteten Deutschen sollen aus dem niedersächsischen Landkreis Gifhorn stammen und Mitglieder der Wolfsburger Immanuelgemeinde gewesen sein. Nach Medienberichten arbeiteten sie als Pflegehelferinnen in einem Krankenhaus im Jemen. Die Bibelschule Brake in Lemgo (Nordrhein-Westfalen) teilte am Dienstag auf ihrer Homepage mit, dass die Frauen „Studierende im dritten Jahrgang“ ihrer Ausbildungsstätte waren. Von den weiteren sechs Geiseln, die noch vermisst werden – eine fünfköpfige deutsche Familie und ein Brite, fehlte am Dienstag noch jede Spur.