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: Die Berechnung der Steinkohle

Eine halbe Million Euro sind eigentlich „Peanuts“ für die Deutsche Steinkohle (DSK). Man könnte meinen, dass der Betreiber des umstrittenen Bergwerks Walsum die so wichtige trinkwasserrechtliche Genehmigung kaum billiger hätte bekommen können. Doch die DSK bekommt die Genehmigung umsonst – NRW-Energieminister Axel Horstmann wird (SPD) den Widerstand des störrischen Dinslaken schon brechen. Bereits vor zwei Wochen hat er angekündigt, dass er das Votum des Stadtrates schlicht ignorieren werde.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Weil die DSK Nordrhein-Westfalens Sozialdemokraten noch immer hinter sich weiß, konnte sie taktieren – und sich für die politische Unterstützung bedanken. Ein kleiner Hinweis an die Bildzeitung – denn woher sonst sollte die vom unmoralischen Angebot der Bürgermeisterin Weiss erfahren haben – und schon ist eine Bergbaugegnerin diskreditiert. Der Riss in der Anti-Walsum-Front und die Schadenfreude der SPD ist für die DSK deutlich mehr wert als 500.000 Euro.

Der milliardenschwer subventionierte Steinkohlebergbau war schon immer ein Politikum. Wer glaubt, dass bei Genehmigungsverfahren nach wissenschaftlichen Kriterien und nicht nach politischem Interesse entschieden wird, gibt sich Illusionen hin. Sabine Weiss wusste das. Sie hat versucht, in diesem dreckigen Spiel das Beste herauszuholen – und dabei das Interesse der Bürger mit dem Interesse des Kämmerers verwechselt.