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Der international renommierte Dirigent Marcello Viotti ist tot. Der Musikdirektor des Opernhauses La Fenice in Venedig und ehemalige Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters starb in der Nacht zu Donnerstag in einem Münchner Krankenhaus, wie die Klinik auf Anfrage bestätigte. Der in der Nähe von Lausanne (Vallorbe) in der Schweiz geborene Sohn italienischer Eltern zählte seit Jahren zu den Spitzenkräften seines Fachs.

Der 50 Jahre alte Musiker hatte in der vergangenen Woche bei den Proben zur konzertanten Aufführung von Jules Massenets „Manon“ in München einen Schlaganfall erlitten. Wegen eines Blutgerinnsels war Viotti an der Halsschlagader operiert worden. Danach hatte sich sein Zustand rapide verschlechtert und sein Kreislauf musste künstlich in Gang gehalten werden.

Viotti, der zwischen Mailand, Wien, New York und München an allen großen Opernhäusern der Welt dirigierte, hatte wegen der geplanten Auflösung des Münchner Rundfunkorchesters sein 1998 übernommenes Amt als Chefdirigent dieses Klangkörpers Ende 2004 niedergelegt. In Deutschland war Viotti zunächst Generalmusikdirektor in Bremen und von 1991 bis 1995 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Saarländischen Rundfunks. Danach war er drei Jahre einer der drei Hauptdirigenten des MDR Symphonieorchesters Leipzig.

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einigte sich am Mittwoch überraschend über einen Gesetzentwurf zur Übernahme der Akademie der Künste (AdK) durch den Bund. Damit wird die AdK aus der Verantwortung der Länder Berlin und Brandenburg entlassen.

Die Länderkammer hatte die Vorlage von Kulturstaatsministerin Christina Weiss Ende vergangenen Jahres abgelehnt, weil dem Bund im Kulturbereich „keine Gesetzgebungskompetenz“ zustehe. Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) warf der Bundesregierung vor, sich unter dem Deckmantel einer angeblichen Entlastung des hauptstädtischen Kulturetats grundgesetzwidrig „kulturelle Handlungsfähigkeit“ anzumaßen.