„Kein Öl ins Feuer“

Osnabrücks Manager Lothar Gans erklärt, warum das Hinspiel gegen St. Pauli nicht wiederholt werden sollte

Am kommenden Freitag lädt das DFB-Sportgericht, um über sechs Partien im Zusammenhang mit der Schiedsrichter-Affäre um Robert Hoyzer zu verhandeln. Unter anderem über die Partien St. Pauli gegen Osnabrück und Uerdingen gegen Osnabrück, die von Hoyzer gepfiffen wurden, aber in seinem Geständnis über verschobene Spiele nicht genannt wurden. Da sich der DFB auf das Geständnis von Hoyzer zu verlassen scheint – ohne eventuell neue Fakten, die noch aufkommen könnten zu berücksichtigen – schrieb der Verband bereits in seiner Einladung zur Anhörung, dass die Aussichten auf einen erfolgreichen Einspruch als gering eingeschätzt werden. Das freut auch Lothar Gans, den Manager des VfL Osnabrück auf den der FC St. Pauli am Samstag in der Regionalliga Nord trifft.

Der FC St. Pauli und Uerdingen haben wegen der Niederlagen in der Hinrunde gegen den VfL Osnabrück Protest eingelegt. Die Spiele hatte Robert Hoyzer gepfiffen.

Lothar Gans: Richtig, beide Vereine haben beim DFB Einspruch gegen die Wertung dieser Partien eingelegt. Aber beide Spiele sind von Hoyzer nicht genannt worden, als er offen gelegt hat, wo er manipuliert habe. Ich finde es bedenklich, dass derzeit Vereine versuchen, schnell auf den Wagen aufzuspringen, um Ergebnisse anzufechten.

Auch wenn die Spiele bislang als nicht manipuliert gelten, gibt St. Paulis Präsident Corny Littmann keine Ruhe.

Also, am 28.1. hat St. Pauli in einem Schreiben an den DFB Einspruch gegen die Wertung der Partie gegen uns eingelegt. Zu der Zeit gab es noch keine gesicherten Erkenntnisse, ob tatsächlich manipuliert wurde. Das kann ich noch nachvollziehen. Wer weiß, wie wir in dieser Situation gehandelt hätten. St. Paulis Geschäftsführer Frank Fechner hat mir eine Kopie des Faxes an den DFB zugesandt, und zwar, wie es in der Kopie heißt, „der guten Ordnung und Kollegialität halber“, genau diese Kollegialität erwarte ich jetzt aber auch, nachdem klar ist, dass die Partie sauber geführt wurde.

Es gibt die Forderung, alle Spiele zu wiederholen, die von Hoyzer geleitet wurden.

Da muss man sehr genau sein. Schiedsrichter Manfred Amerell hat davon gesprochen, die Spiele zu wiederholen, die manipuliert wurden oder manipuliert werden sollten. Darunter fallen unsere Partien nicht. Deshalb erwarte ich, dass die Ergebnisse sportlich akzeptiert werden. Bei unserem 4:1-Sieg in Uerdingen hätte auch der Präsident von denen pfeifen können, wir waren an dem Tag besser. Gleiches gilt für unseren Sieg bei St. Pauli.

Aber Herr Littmann hätte den umstrittenen und entscheidenden Elfmeter zum 3:2 für Osnabrück kaum gepfiffen.

Er stellt sich aber hin und behauptet unbelegte Dinge. Der VfL Osnabrück wird hier immer mit Betrug in Zusammenhang gebracht, aber der Verein hat mit der Sache gar nichts zu tun.

Kommendes Wochenende treffen Osnabrück und St. Pauli wieder aufeinander...

...und Herr Littmann sollte deshalb nicht zu viel Öl ins Feuer gießen, beide Vereine haben extreme Fangruppen. Ich schätze Herrn Littmann und Herrn Fechner wirklich sehr, sie sind für die Regionalliga wichtig. In dieser Sache bin ich aber enttäuscht. Jetzt heißt es, die Niederlage souverän zu akzeptieren. H. SCHLEPER/FOG