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Ex-Haiti-Politiker kurz auf der Flucht

PORT-AU-PRINCE afp ■ Bei einer spektakulären Massenflucht aus einem Gefängnis in Haiti sind zwei hochrangige frühere Regierungsmitglieder von Exstaatschefs Jean-Bertrand Aristide kurzzeitig entkommen. Bereits wenige Stunden später konnten Exministerpräsident Yvon Neptune und Exinnenminister Jocelerme Privert wieder gefasst werden. Die Polizei kam den beiden auf die Spur, weil sie telefonisch bei mehreren Botschaften um politisches Asyl baten. Sie werden nun zusätzlich von Soldaten der UN-Blauhelmtruppe bewacht. Nach ersten Ermittlungen wollte eine schwer bewaffnete Bande mehrere inhaftierte Drogendealer und Entführer aus dem Gefängnis in Port-au-Prince befreien; in dem Chaos des blutigen Überfalls seien dann jedoch insgesamt 356 der rund 1.400 Häftlinge entkommen, unter ihnen die Neptune und Privert. Sie saßen seit Mitte 2004 in dem Gefängnis. Sie werden beschuldigt, in ein Massaker an rund 50 Oppositionellen im Februar 2004 verwickelt zu sein. Trotz internationaler Finanzhilfe und der Stationierung eines rund 6.500 Mann starken UN-Kontingents ist Haiti weiterhin das ärmste Land Amerikas und leidet unter Gewalt und Korruption.

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