Spiegel kritisiert Papst-Vergleich

BERLIN dpa ■ Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, hat Papst Johannes Paul II. wegen eines Vergleichs des Holocausts mit der Abtreibung kritisiert. Entsprechende Passagen aus dem Buch „Erinnerung und Identität – Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden“ seien „ein unzulässiger Vergleich“, so Spiegel. Es gebe „einen gewaltigen Unterschied zwischen einem fabrikmäßigen Völkermord und dem, was Frauen mit ihrem Körper tun“, sagte Spiegel der „Netzeitung“. „Die Spitze der katholischen Kirche“ habe „nicht begriffen“ oder wolle nicht begreifen, dass man einen solchen Vergleich nicht ziehen dürfe. In dem Buch heißt es, zwar habe die Vernichtung der Juden nach dem Sturz des Nazi-Regimes aufgehört. „Was jedoch fortdauert, ist die legale Vernichtung gezeugter, aber noch ungeborener menschlicher Wesen.“