Stadt lässt Bordell offen

MÜLHEIM taz ■ Erneut ist aus dem Mülheimer Bordell „Angie“ eine Minderjährige geflohen. Die Siebzehnjährige flüchtete am Mittwoch und gab bei der Polizei an, gegen ihren Willen festgehalten und zur Prostitution gezwungen worden zu sein. Erst im Oktober war aus dem Bordell am Hafen unter anderen eine minderjährige Bulgarin geflüchtet. Die Kriminalpolizei ermittelt darüber hinaus wegen Menschenhandels, Ausbeutung von Prostituierten und illegaler Beschäftigung. Insgesamt laufen fünf Verfahren gegen das Bordell, die bald zur Anklage gebracht werden sollen.

Trotzdem bleibt das Bordell am Hafen bestehen: Die Stadt gibt die Verantwortung für die Schließung weiter. „Wir brauchen ein Gerichtsurteil gegen die Betreiberin“, sagt die Stadt. „Wir brauchen Unterlagen für ein Gewerbeuntersagungsverfahren“, sagt das Ordnungsamt. Angeblich hat das Amt diese mehrfach bei der Staatsanwaltschaft angefordert, aber nie eine Rückmeldung bekommen. JOE